Möglichkeiten für ökologisches Bauen
Ökologisches Bauen ist gesund, nachhaltig und klimafreundlich. Es gibt hierfür diverse Baustoffe und Konzepte, weshalb die richtige Planung im Vorfeld enorm wichtig ist. Experten für das Thema sind Baubiologen, Energieberater und Fachleute für nachhaltige Gebäudetechnik.
Das Haus als Wohlfühlort durch ökologisches Bauen
Die Baustoffe aus der Natur interagieren mit dem Klima anders als reiner Beton und sind schadstofffrei. Das Haus „atmet“ und verbraucht darüber hinaus weniger Primärenergie über seinen gesamten Produktzyklus. Viele Materialien erfüllen diesen Anspruch. Holz ist der Favorit und zudem im Bauwesen seit Jahrtausenden bewährt, denn es ist das älteste Baumaterial der Menschheit. Der nachwachsende Rohstoff bringt bei richtiger Bauweise denselben Wärme-, Brand- und Schallschutz wie Beton und sonstige Steine mit. Dadurch lässt sich Holz überall am Haus einsetzen. Das kann den Massivholzbau des Hauses selbst, die Holzständerbauweise, Verkleidungen, Dachsparren oder Fußbodenbeläge betreffen. Das Material ist im Innen- und im Außenbereich universell einsetzbar. Entscheidend ist die Wahl der Holzart. Zudem sind Regeln des konstruktiven Holzschutzes einzuhalten. Die CO?-Bilanz von Holz ist hervorragend, was für seine Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit spricht. Doch es gibt noch mehr Vorteile.
Holzbauweisen lassen sich flexibel an unterschiedliche konstruktive Vorgaben anpassen. Zudem sind die bauphysikalischen Eigenschaften von Holz sehr gut, weshalb es sich problemlos für tragende Bauteile eignet. Das Raumklima profitiert von seiner Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Das fördert die Wohngesundheit. Wenn das Haus einmal abgerissen werden sollte, lässt sich das Material vollständig recyceln. Viele Fertighäuser werden aus Holz angeboten. Da zum Bauen noch weitere Materialien erforderlich sind, ist für die wirkliche Nachhaltigkeit auf schadstoffarme und umweltverträgliche Produkte für die Abdichtung, Dämmung, Dacheindeckung und den Innenausbau zu achten. Bei der Verwendung von Holz als Bodenbelag sollen umweltverträgliche Kleber und Oberflächenbehandlungen zum Einsatz kommen.
Ökologisches Bauen mit Ziegeln, Lehm und Stroh
Mauerziegel sind ebenfalls nachhaltig und ökologisch. Inzwischen gibt es sie als hochdämmende Hochlochziegel mit einem ausgezeichneten Wärmeschutz, die zudem langlebig und gesundheitlich vollkommen unbedenklich sind. Ihr hoher Luftanteil verringert stark den Wärmeübergang, zusätzlich dämmen beigefügter Porenbeton, Vulkangranulat, Blähton oder Polystyrol. Diese Ziegel eignen sich besonders für Ein- und Zweifamilienhäuser. Für höhere Häuser genügt ihre Tragfähigkeit nicht. Bei entsprechender Wandstärke benötigt das Haus keine zusätzliche Außenwanddämmung. Die Alternative sind Vollziegel aus Ton, Kalksandstein, Beton oder Porenbeton mit einer höheren Tragfähigkeit, einer relativ guten Wärmedämmung und relativ guten Schallschutzeigenschaften, die vom Material abhängen. Sie tragen auch höhere Häuser, die allerdings für die heute geforderten U-Werte eine zusätzliche Dämmung mit einem nachhaltigen WDVS (Wärmedämmverbundsystem) benötigen. Lehm ist ebenfalls für ökologisches Bauen bestens geeignet, benötigt aber in unseren Breitengraden einen guten Außenschutz gegen Feuchtigkeit. Manche Bauherren setzen auch auf Stroh, der vielfach mit Lehm gemischt wird. So ein Haus ist fast vollständig kompostierbar.
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